Über mich
Nina Gurol M.A. ist Pianistin, Konzertkuratorin und Promovendin. Sie arbeitet im Forschungsfeld
»Verluste und Biografie« am
TRAUERFORSCHUNGSINSTITUT
kleine BLUME e.V.
Nina Gurol, geboren 1997 in Leverkusen, gehört zu einer Generation junger Musiker*innen, die die Konzertlandschaft entscheidend beeinflussen und zukunftsweisend prägen. Nach ihrem Abitur im Jahr 2015 begann sie ihr Bachelor- und Masterstudium an der Musikhochschule Köln. Die Suche nach Schnittstellen zwischen Gesellschaft, existenziellen Lebensthemen und klassischer Musik war für sie von Beginn an ein zentrales Ziel. Während des Klavierstudiums erforschte Nina Gurol daher auf internationalen Bühnen die Zusammenhänge von Tod, Sterben, Trauer und Musik. Sie eröffnete damit Perspektiven und Fragen zu Verletzlichkeit und Nähe im Konzertsaal und betrachtete die soziale Funktion von Musik in existenziellen Lebenssituationen kritisch.
Diesen Themenkomplex erweitert sie seit 2020 zusätzlich praxisnah als ehrenamtliche Sterbebegleiterin im ambulanten Hospizdienst Leverkusen. Sie engagiert sich zusätzlich als Vorstandsmitglied im Hospiz Leverkusen e.V. im Bereich kunstsozialer Projekte.
Dass sie sich als Pianistin auch wissenschaftlich thanatologischen Themen widmet (u.a. als Assoziiertes Mitglied im »Arbeitskreis Thanatologie«), ist für sie nicht ungewöhnlich, sondern eher eine logische Konsequenz ihrer interdisziplinären Auseinandersetzung mit den Themen Tod und Trauer. Denn: Die lebensweltliche Bedeutung von Musik wird für Nina Gurol häufig mit ihrem affektiven Potential in Verbindung gebracht, welches grundsätzlich ein körperliches, psychisches und soziales Ereignis beschreibt. Musik ist somit für Nina Gurol insbesondere im Kontext von thanato(sozio)logischen Themen sowohl musikpraktisch als auch funktional von essenzieller Bedeutung.
Seit Frühjahr 2023 promoviert Nina Gurol an der Hochschule für Musik Karlsruhe zur Funktion und Affektivität von Musik in transkulturellen Trauerprozessen – das angewandte Verständnis von Musik in Trauerkontexten bezieht sie hierbei auf postmortale Trauerprozesse von Hinterbliebenen. Im Hinblick auf die Dekonstruktion des Begriffes Trauermusik, wird die individuelle Bedeutungszuschreibung von Musik in Trauerprozessen in den Vordergrund gerückt. Ein besonderes Erkenntnisinteresse gilt der Bedeutsamkeit von Musik in transkulturellen und primär durch muslimischen Glauben geprägten Trauerprozessen.
Gemeinsam mit Clara Schuppan, Fanny Berghof, Co-Forschenden und Dr. Miriam Sitter ist Nina Gurol nun Wissenschaftliche Honorarkraft in der partizipativen Vorstudie »Verlustvolle Wendepunkte im Leben von Menschen in Wohnungs- und Obdachlosigkeit in Hannover« am TRAUERFORSCHUNGSINSTITUT kleine BLUME e.V. Nina Gurol ist es nicht nur als Nachwuchswissenschaftlerin, sondern insbesondere als Mensch ein großes Anliegen, Forschungslücken zu schließen, auf die sie 2023 im Rahmen eines Tagungsbeitrages zu Trauer- und Sterbebegleitung von obdachlosen Menschen bei der »transmortale XII« im Museum für Sepulkralkultur in Kassel aufmerksam machte. Nähere Informationen dazu finden Sie unter: Berghof, Fanny/Gurol, Nina/Legeland, Nele/Schuppan, Clara: Sterben und Trauer in der Obdachlosigkeit, in: Jahrbuch für Tod und Gesellschaft 3 (2024), S. 144-145
Einen weiteren Einblick in Nina Gurols künstlerische Tätigkeiten und soziales Engagement erhalten Sie hier: www.ninagurol.com
E-Mail-Adresse: n.gurol@t-kleineblume.de